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Ist mein Kind talentiert? — 5 Kommentare

  1. Ich bin auch ganz der Meinung, dass jedes Kind sein Potential entdecken und entfalten soll so gut als möglich und dass dieser Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung eigentlich sehr im Vordergrund steht. Nur relativ wenigen ist es doch tatsächlich gegeben, dass soviele Komponenten stimmig sind, um zu allgemein anerkannten Höchstleitungen zu gelangen. Schön, wenn es so ist, aber genauso schön für alle anderen, die in Ihrem Rahmen ihre individuellen Höchstleitungen zu erringen suchen. Wichtig doch, dass sie suchen und solange sie Freude daran haben, ermuntern wir sie doch dazu nach unseren besten Möglichkeiten als Lehrer, um ihr Potential zu finden und sich selbst gut zu finden, so wie sie sind und was sie schaffen können, das macht die Kinder stabil und glücklich.

  2. Liebe Frau Holzer-Rhomberg,
    ich freue mich immer wieder über Ihre Art der Sicht auf die Dinge, die uns bewegen. Über das „Talent“ meiner Schüler habe ich mir noch nie Gedanken gemacht (eher über mein „Talent“ als Lehrerin). Es geht doch darum, zu erkennen und zu erspüren, wie ich den jeweils nächsten Lernschritt bei genau diesem Kind in die Wege leite. Wenn mich Eltern fragen, ob ich meine, ihr Kind sei begabt für die Geige, sage ich ihnen, dass die Hauptsache ist, dass es LUST darauf hat – und bereit ist, auch mal ohne Lust zu üben und dass sie als Eltern es freundlich und interessiert begleiten. Alles andere kriegen wir hin. Wenn ein Kind noch nie gesungen hat, lernen wir eben auch Singen. Usw. Ich sage auch, dass ich es im Gegensatz zur Schule ganz toll finde, Einzelunterricht zu geben und mit jedem Kind in SEINEM Tempo vorangehen kann und dass es ganz normal ist, dass einige Kinder aufgrund bestimmter Voraussetzungen „schneller“ und andere eben „langsamer“ sind. Die Hauptsache ist, dass es am Ende immer schön klingt und dass es das tut, dafür werde ich sorgen – ich werde alles vermeiden, was mit Kratzen und Quietschen zu tun hat.
    Ein guter Kontakt zu den Eltern ist wirklich sehr wichtig. Es kommt ja vor, dass man mit den Eltern über Hänger beim Üben, Umbau des Gehirns in der Pubertät usw. reden muss. Manchmal muss man auch die Eltern ermutigen, die Flinte nicht ins Korn zu werfen. Ich versichere ihnen ebenfalls, dass ich mich melde, wenn ICH das Gefühl habe, dass irgendetwas nicht stimmt.

    Es ist großartig, wenn man ab und zu Schüler hat, die unglaublich schnell lernen, alles sofort umsetzen können, was man sich wünscht usw. Gelernt habe ich aber mehr von den Schülern, bei denen ich große Fragezeichen im Kopf hatte, wieso sie das jetzt nicht kapieren, was das Stück oder ich von ihnen will.
    Ich habe mir irgendwann als Devise zugelegt: Es gibt keine untalentierten Kinder, sondern nur unflexible Lehrer. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

  3. Dem Geschriebenen stimme ich voll zu.
    Oft fragen Eltern ängstlich: Ist mein Kind überhaupt musikalisch?
    Dahinter stehen manchmal Kränkungen der Eltern in ihrer Kindheit durch deren Lehrer. Eltern haben oft Angst, ihre Kinder könnten versagen und dieses Versagen würde ihrer Entwicklung schaden. Einerseits ermutige ich Eltern, den Kindern eine Chance zu geben, weise aber auch darauf hin, dass es für das Kind,wichtig ist, dass sie auch ermutigend zur Seite stehen!

    • Ja, die Ermutigung durch die Eltern finde ich ganz wichtig! Wenn Eltern auch nur denken, das schafft mein Kind sowieso nicht, spürt das Kind das, und traut sich dann oft selber nichts mehr zu! Deshalb ist es so wichtig, den Eltern das klar zu machen und sie ermutigend mit ins Boot zu holen!

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