Die jungen Menschen sind zahlreichen Einflüssen ausgesetzt. Das Elternhaus, die Schule, der Sportverein, die Musikschule, Freundinnen/Freunde und die ganzen technischen Medien bilden ein Umfeld, in dem sie sich zurechtfinden müssen. In der Pubertät werden unter Umständen plötzlich Prioritäten anders gesetzt. Dinge, die bisher wichtig waren, treten vielleicht eher in den Hintergrund, andere werden dagegen wichtiger. Man sucht aktiv die Konfrontation, man tritt in Opposition, man stellt in Frage. Vor allem das, was von den Erwachsenen vorgegeben wird. Was können wir als Instrumentalpädagogen dazu beitragen, dass die Kinder in dieser turbulenten Lebensphase nicht das Instrument, das ihnen bis dahin lieb und wert war, einfach hinschmeißen?
Als Mutter von zwei Jugendlichen hat mir dieser Beitrag gut getan!
Ich hatte mal einen Jugendlichen, der ein Jahr lang nicht geübt hat. Wir haben im wöchentlichen Unterricht fast alle Bratschenduos der Literatur vom Blatt gespielt. Nach diesem Jahr wollte er Brahms Sonaten lernen und hat sie geübt. Heutzutage ist er festes zufriedenes Mitglied eines Laienorchesters.
Was ich ab ca. diesem Alter auch gerne tue: Ich lasse den jungen Menschen gerne eine Wahlmöglichkeit für neu zu erlernende Stücke: Ich wähle z.B. drei aus mit verschiedenem Charakter und verschiedenen Schwierigkeiten, die sie sich im Internet anhören sollen. Und dann können sie entscheiden. Oder ich spiele selber Ausschnitte vor. Für einige funktioniert das gut.
Wie du sagst, Andrea, ist sicher das wichtigste, dass wir immer in gutem Kontakt bleiben, auch wenn wir uns durchaus mal streiten oder mit kleinen „Provokationen“ umgehen müssen. Solche Reibungen gehören dazu.
Herzliche Grüße, Irmgard